Mit dem Fahrrad in den Urlaub

Reisen mit dem eigenen Fahrrad
Was gibt es Schöneres als mit dem Rad in den Urlaub zu fahren? Gott sei Dank ist die Mitnahme des eigenen Drahtesels heute kein Problem mehr!

Auch wenn es das Wetter momentan nicht so erscheinen lässt: die Sommerferien stehen vor der Tür. Und in der beliebtesten Reisezeit wollen viele Urlauber nicht auf ihr Fahrrad verzichten. Zu reizvoll ist es, die Natur der Ferienregion mit dem geliebten Drahtesel zu entdecken. Deutschland aber auch Europa bieten eine schier endlose Anzahl an wunderschönen Radwegen und –touren an. Doch während alle Daheimgebliebenen für Ausflüge auf die Regionalbahnen setzen oder direkt an der eigenen Haustüre starten können, stellt sich für reisende Radfahrer stets die Frage: ein Fahrrad am Urlaubsort leihen oder doch auf das bewährte eigene Velo setzen. Die meisten Hobbybiker werden wohl für die zweite Variante plädieren, Mountainbike und Rennradenthusiasten ebenso.

Doch ist die Entscheidung gefällt, gibt es für die verschiedenen Anreisemöglichkeiten einiges zu beachten.  Einen ersten Überblick haben wir für euch zusammengestellt:

FERNBUS:

Mit dem Rad in den Bus
Auch in Fernbussen ist die Mitnahme des Fahrrads oftmals möglich. Aber Achtung: stets im Vorfeld abklären um böse Überraschungen zu vermeiden

Fernbusreisen werden immer beliebter. Nicht nur für den traditionellen, preisgünstigen Städtetrip, sondern auch vermehrt für Urlaubsreisen, vor allem wenn kein Umstieg erforderlich ist. Somit erspart man sich oftmals auch die lästige Schlepperei des Gepäcks (oder in diesem Fall des Fahrrads) über Bahnsteige. Derzeit bieten die meisten Anbieter von Postbus bis zu Flixbus/MeinFernbus die Möglichkeit an, Fahrräder als Sondergepäck im Buchungsprozess anzugeben. Zwischen 9 und 10 Euro kosten diese Tickets meistens. IC Bus und Megabus bieten derzeit keine Mitnahme an. Wer sein Fahrrad, ähnlich Transports im Flugzeug, wie Gepäck verpackt, kann es auch als solches abgeben und im Bauch des Busses transportieren. Allerdings sind Fälle bekannt bei denen diese Möglichkeit vom Busfahrer verwehrt wurde. Um diesen Ärger kurz vor der Abfahrt zu vermeiden, wendet man sich am besten telefonisch an das Fernbusunternehmen und lässt sich seine präferierte Variante gesondert bestätigen. Den Transport von E-Bikes und Pedelecs schließen viele Anbieter aus.

ZUG:

Mit dem Fahrrad im Zug.
Wenn sie fährt, dann reist es sich zumeist sehr bequem. Die Deutsche Bahn hat oftmals ein Fahrradabteil, was die Anreise einfach und sehr bequem macht.

Der Zug ist eines der beliebtesten Verkehrsmittel für die Urlaubsreise. Die Fahrt ist, zumindest in streikfreien Zeiten, stressfreier als die stauintensive Autofahrt in den Ferien. In Regionalzügen, also für Kurz- und Wochenendreisen, ist die Mitnahme von Rädern kein Problem. Hier reicht es aus, ein Fahrradticket zu lösen. Bei weiteren Strecken, also dem Fernverkehr, muss reserviert werden! Ohne Vorabticket- und Stellplatzbuchung kommt das Rad nicht mit. Auf den Strecken der City-Night-Line-Zügen (CNL) der Bahn gibt es spezielle Kontingente für Fahrräderstellplätze. Da diese sich jedoch stark unterscheiden, lohnt gerade in den Sommerferien, eine rechtzeitige Buchung. Die Preise liegen bei 10 Euro für internationale Strecken, innerdeutsch bei 9 Euro ohne Bahncard. Auch für IC und EC gelten diese Preise.

Im ICE jedoch können Reisende noch immer keine Fahrräder mitnehmen. Angeblich soll sich das ändern, aber erst ab Ende 2017.

 AUTO:

Mit dem Fahrrad im Auto
Mit dem passenden Fahrradständer ist die Anreise per Auto flexibel, bequem und garantiert sehr kostengünstig.

Abgesehen vom, zugegeben sehr individuell empfundenen, Stresspotential einer Autoanreise zum Urlaubsort, bietet diese Variante viele Vorteile, wie etwa maximale Flexibilität. Wer seine Drahtesel mit dem Auto in den Fahrradurlaub mitnehmen will, der benötigt einen Fahrradträger. Hier wiederum gibt es drei Möglichkeiten für den Transport: Kupplungsträger, Dachträger und Heckträger. Kupplungsträger sind die teuerste Variante, aber auch die sicherste. Die Montage ist einfach und viele Modelle ermöglichen je nach PKW das Öffnen des Kofferraums. Die Alternative für Autos ohne Anhängerkupplung ist der Heckträger. Fixiert werden diese mit Spanngurten zwischen Kofferraumklappe und Heck. Trotz Polster für den Lack wird dieser oft beschädigt, auch geht die Heckklappe nicht mehr auf und die Spanngurte können sich, oft bedingt durch Gefahrensituationen oder Bremsmanövern, lösen und Träger sowie Räder selbst zur Gefahr werden lassen. Dachgepäckträger sind in den meisten Fällen keine gute Wahl. Von billigen Ausführungen sollte man ganz die Finger weglassen, aber auch bessere Varianten bringen viele Nachteile mit. Abgesehen von der schwierigen Fixierung der Räder, erhöht sich der Spritverbrauch aber vor allem auch die Fahreigenschaft des Autos, ein Manko das schon häufig zu schweren Unfällen geführt hat.

FLUGZEUG:

Mit dem Fahrrad im Flugzeug unterwergs
Viele können nicht ohne ihr eigenes Fahrrad, eine Mitnahme im Flugzeug meist kein Problem, wenn man bereit ist, dafür zu bezahlen.

Während die Anreisen mit Bus, Bahn und Auto bei einem Urlaub innerhalb Deutschlands oder in angrenzende Nachbarländer noch sinnvoll sind, so gibt es für fernere Ziele oft nur die Möglichkeit, das Velo mit dem Flugzeug zu transportieren. Die Mitnahme eines herkömmlichen Fahrrads ist kaum ein Problem. Vorher gilt es aber ein paar Dinge zu beachten. Ein Fahrrad ist anmeldepflichtig und muss „hinzugebucht“ werden. Dies kann und sollte im optimalen Fall während des Buchungsprozesses geschehen. Zur Not kann die Mitnahme auch nachträglich per Telefon oder online hinzugebucht werden. Bei vielen Fluglinien ist auch eine Buchung am Flughafen möglich, dies empfiehlt sich jedoch nicht. Allgemein unterscheiden sich die Fristen nämlich stark und auch die Kapazität ist begrenzt.  Auch muss man auf die richtige Verpackung des Fahrrads denken (Lenker quergestellt, Pedale angelegt oder abmontiert), um es am Abflugtag als Sondergepäck aufgeben zu können. Die Preise liegen bei Lufthansa um 50 Euro (innerdeutsch und europaweit). Air Berlin bietet die Möglichkeit, das Fahrrad kostenfrei anstatt des Koffers (im Rahmen der Freigepäckmenge je nach Tarif und Vielfliegerstatus) abzugeben, es bleibt jedoch anmeldepflichtig und wird als Zusatzgepäck nach Übergewichtstraditionen berechnet. E-Bikes und Pedelecs gelten im Übrigen aufgrund der Batterien als Gefahrengut und dürfen nicht transportiert werden.

Fahrrad am Flughafen abholen
Denken Sie daran: Fahrräder sind Sperrgepäck und müssen an einem separaten Schalter abgegeben und -geholt werden.

Fazit zum Reisen per Fahrrad:

Zusammengefasst kann man sagen, dass Reisen mit dem Fahrrad einer guten Planung bedürfen. Dies gilt für den Weg ans Ziel genauso, wie die Touren vor Ort. Eine gute Fahrradversicherung schützt überdies zudem vor eventuellen Schäden und sorgt schnell für Ersatz, wenn Langfinger am Urlaubsort zuschlagen.