Smart Home: Wie smart lebst du schon?

Der Prinz von Bel-Air, Will Smith hatte in der gleichnamigen populären 90er Jahre Sitcom, zwar kein Smart Home System, aber einen Butler, der ihm – zugegeben oft widerwillig – jeden Wunsch erfüllt. Auch in vielen anderen Serien wird das Bild eines persönlichen Assistenten oft bedient. Es ist eine schöne Vorstellung, dass uns jemand bei den kleinen Aufgaben im Alltag unterstützt.

Im Jahr 2018 sind wir nicht mehr weit davon entfernt. Wir leben immer smarter. Einziger Unterschied zur Ursprungsidee: Unser Assistent verfügt über künstliche Intelligenz. Mit Amazons Alexa, Googles Assistenten oder Siri von Apple werden uns zumindest die digitalen Wünsche erfüllt.

Smart Home: Alexa zieht ein

Auf den ersten Blick sehen sowohl der Echo(dot) von Alexa als auch Google Home und der Apple Homepod wie einfache Lautsprecherboxen aus. Doch hinter ihnen verbirgt sich innovative Technologie. Die sogenannten Smart Speaker sind sprachgesteuerte und internetbasierte persönliche Assistenten, die mit uns und unseren Smart-Home-Geräten kommunizieren.

Smart Speaker (zu deutsch vernetzte Lautsprecher) sind beliebt. Es wird erwartet, dass bis Ende 2018 rund 100 Millionen Geräte weltweit verkauft werden. Schätzungen zufolge werden bis Ende 2020 doppelt so viele Smart Boxen im Umlauf sein. Bedenkt man, dass es sie erst seit Mitte 2015 gibt, ist der Wachstum enorm. Amazons Echo führt die Beliebtheitsskala mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent an, doch Google, Apple und andere Anbieter hängen dicht an den Fersen.

Alexa von Amazon verwandelt das Zuhause ins Smart Home. (Photo via Unsplash.com)
Alexa von Amazon verwandelt das Zuhause ins Smart Home.

Wie funktionieren die Boxen?

Smart Speaker müssen über WLAN oder Bluetooth mit dem Internet verbunden werden, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Über Sprachsteuerung werden die Geräte aktiviert. Das geschieht über ein Signalwort, wie Alexa, Ok Google oder Siri. Dann ist das Gerät aufnahmebereit und wir können Fragen stellen oder Befehle geben.

Die Smart Speaker liefern Antworten auf Fragen nach dem Wetter, geben Auskunft über den besten Lieferdienst in der Nähe und bestellen gleich das Essen mit, spielen Radio und geben mitunter auch Antworten zum Sinn des Lebens, ob es UFOs gibt und können die unendliche Zahl Pi aufsagen. Die Antwort kann allerdings lang werden.

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Welche Geräte werden unterstützt?

Smart Speaker verfügen über eine Reihe eigener Skills, wie das Abspielen von Musik, Setzen eines Weckers, Erklären von Begriffen und Kalender verwalten. Über Drittanbieter können die Skills erweitert werden. Amazons Echo hat hier die ausgereifteste Technologie. So können Prime-Kunden über den Echo Prime-Artikel bestellen, über Sprachbefehle Netflix einschalten, ein Taxi über Mytaxi rufen, die Beleuchtung im ganzen Haus steuern und zuletzt sogar mit der Bank kommunizieren.

Mit Alexa wird das Zuhause smart. Sie kann WLAN-Steckdosen und -Lichtschalter, Kameras, Bewegungsmelder, die Beleuchtung, das Thermostat, passende Küchengeräte und TVs steuern. Sie ist auch als Assistenz im Auto einsetzbar. Das funktioniert über eine Schaltzentrale (Gateway, Hub oder Bridge), die in den Smart-Home-Geräten verbaut ist. Die Schaltzentrale steckt am WLAN-Router und übersetzt den per Internet übertragenen Befehl in den jeweiligen Funkstandard des Smart-Home-Geräts Die Alternativen von Apple und Google sind auf dem Weg, Smart Living zu ermöglichen, befinden sich aber noch in den Kinderschuhen.

Google Home macht den Alltag smarter. (Photo via Unsplash.com)
Google Home macht den Alltag smarter.

Wie steht’s um den Datenschutz?

Die Smart Speaker lauschen jedem Wort um das Signalwort zu erwischen und ihrer Aufgabe als Assistent gerecht zu werden. Deshalb zeichnen die Mikrofone die Sprachbefehle auf, um sie über das Internet zum Hersteller zu übertragen, wo die Befehle umgesetzt werden. Laut Angaben der Hersteller werden nur die direkten Befehle übertragen.

Trotzdem erlebte ein Paar aus dem US-Staat Oregon vor einiger Zeit das, was nicht passieren durfte. Ihr Gespräch wurde unbemerkt aufgezeichnet und an Dritte versendet. Amazon bezeichnet den Vorfall als „sehr selten“ und erklärt ihn durch eine „unwahrscheinliche Verkettung von Ereignissen.“ Die Frage nach der Sicherheit wird durch den Vorfall dringlicher.

Amazon und die anderen Smart Speaker erhalten eine Unmenge an Daten und können so ein immer genaueres Profil von ihren Nutzern erstellen. Aber bei korrekter Benutzung werden sie nur hellhörig, wenn das Aktivierungswort fällt und geben nur dann die Befehle und Fragen weiter. Außerdem können die Mikrofone über einen Knopf wieder deaktiviert werden. Im Nutzerprofil können alle Sprachbotschaften wieder gelöscht werden. Letztlich kommt jeder digitale Service im Austausch gegen Daten. Jeder muss selbst entscheiden, wie smart man leben möchte.

Smart Living geht auch ohne Sprachsteuerung, aber übers Smartphone. (Photo via Istockphoto.com)
Smart Living geht auch ohne Sprachsteuerung, aber übers Smartphone.

Smart Living ohne Sprachsteuerung

Auch ohne Smart Speaker kann man sein Zuhause in ein Smart Home unwandeln. Über das Smartphone lassen sich Geräte verbinden und steuern. WLAN-Lampen können übers Handy ein- und ausgeschaltet werden. Das Smartphone kann aber auch die Heizung steuern und die Kaffeemaschine bedienen. Fernbedienung verlegt? Kein Problem, das Smartphone kann auch den Fernseher steuern.

Auch Staubsaugen gehört mit Staubsaugrobotern der Vergangenheit an. Diese reagieren nach einem Befehl übers Handy und halten den Wohnraum sauber. Und wenn man beim Einkaufen die Liste vergessen hat, kann der Kühlschrank die notwendige Antwort liefen ob man Milch braucht und per Nachricht ans Smartphone schicken. Wir sind vernetzt, besser denn je. Damit die Geräte lange gesund bleiben, versichern wir sie – einfach und online.