Eine Bildschirmbrille zur Entspannung der Augen

Eine Bildschirmbrille gegen Augenmüdigkeit bei Computerarbeit

Eine Bildschirmbrille zur Entspannung der Augen
Eine Bildschirmbrille entlastet die Augen bei Computerarbeit

In der Bahn noch eben schnell die Mails und das Wetter gecheckt, auf dem Tablet ein Buch gelesen oder mal eben was gegoogelt. Die Anforderungen an unsere Augen haben sich in den letzten Jahrzehnten vor allem aufgrund technischer Entwicklungen stetig verändert. Tagtäglich vollbringt das Auge Höchstleistungen bei der Anpassung an die verschiedenen und sich ständig verändernden visuellen Einflüsse. Ein steter Wechsel vom kleinen flimmernden Handydisplay, zur Zeitung, der Straße bei Autofahrten, dem Tablet oder Laptop auf dem heimischen Sofa und die hochauflösenden Bewegbilder auf dem Fernseher. Hinzu kommt die zunehmend ausschließliche Arbeit am Computer. All diese Dinge meistert das Auge, ohne dass wir Unterschiede bemerken. Dabei ermüdet es schneller, es ist gerötet und brennt. Computer Vision Syndrome nennt sich das im Fachjargon. Häufige Nackenverspannungen und Kopfschmerzen, bis hin zu Migräne können das Resultat sein. Das Auge wird nicht per se geschädigt, doch bereits vorhandene Sehschwächen oder Augenkrankheiten kommen viel schneller zum Tragen: Bei einer Trübung der Sicht als Beginn eines grauen Stars oder einer eingeschränkten Akkommodationsfähigkeit sollte sofort ein Arzt konsultiert werden. Für alle anderen Symptome der Computer Vision Syndrome kann eine spezielle Bildschirmbrille für stressfreies Sehen Abhilfe schaffen.

Funktion der Bildschirmbrille und wann der Arbeitgeber sie bezahlen muss

Um sich den steigenden Anforderungen an unser Sehen anzupassen, gibt es spezielle Brillengläser, die sich genau den Bedürfnissen von Nutzern mobiler Endgeräte anpassen. Diese funktionieren wie eine Gleichsichtbrille mit einer gezielten Nahunterstützung und dennoch einem großen Bereich für die Fernsicht. Dadurch können die Symptome von dem so genannten digitalen Sehstress vermindert werden, so Hersteller wie Zeiss. Dies entspanne die Augen und man fühle sich den ganzen Tag frisch. Eine normale Brille ist für einen Abstand von 30-50 cm konzipiert, perfekt um ein Buch oder das Handy zu halten. Der Computerbildschirm ist jedoch auf eine Entfernung von 50 – 100 cm aufgestellt, sodass sich die meisten stets für ein besseres Erkennen nach vorne beugen müssen. Die Computerbrille ist genau auf diese weitere Entfernung angepasst und entlastet somit auch Nacken und Rücken. Wird die Bildschirmbrille vom Arzt verordnet, fällt sie unter den Punkt „Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz“ unter die persönliche Schutzausrüstung und muss vom laut §2 (3) Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) vom Arbeitsgeber bezahlt werden, falls täglich mit dem Computer gearbeitet, was hohe Aufmerksamkeit erfordert und keine Alternative existiert. Diese ist dann Lohnsteuer und Sozialversicherungsbefreit, kann entsprechend also nicht vom Lohn abgezogen werden. Dafür ist der Arbeitgeber auch der Besitzer der Brille, darf entsprechend auch das Modell aussuchen. Ist der Arbeitsnehmer bereit einen Teil beizutragen, kann dieser das Modell wählen und dieses auch in der Freizeit tragen.

(Potentielle?) Folgen des Technikkonsums für die Augen

Obgleich Fachmeinungen keine nachhaltigen Folgen unseres digitalen Konsums postulieren, ist die Anzahl der Brillenträger im Bereich der Twens in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches gestiegen, wie die Allensbach Brillenstudie aus dem Jahre 2015 zeigt. Seit 15 Jahren liegt die Anzahl der Brillenträger bei etwa 40 Millionen, was einem Anteil von ca. 2/3 an der gesamtdeutschen Bevölkerung ausmacht. Doch der Trend der 20- bis 29-Jährigen sieht ganz anders aus. Waren es 1954 nur 11%, 2008 schon 26%, so tragen heute 32% von ihnen eine Brille. Voran kann das liegen? Vielleicht werden Langzeitstudien zu diesem Thema mehr Licht ins Dunkel bringen, denn erst in den letzten Jahrzehnten hat sich der digitale Konsum vervielfacht. Wahrscheinlich dauert es nicht mehr lange bis ein Nicht-Brillenträger eine absolute Seltenheit darstellt. Auch der Anteil an Arbeit vor dem Bildschirm ist deutlich gestiegen: 18 von 42,6 Millionen Erwerbstätige Arbeiten an einem Computer, einem Anteil von über 42%. Auch die Lebensbedingungen verändern sich stetig. Heute besitzen 94% der Haushalte ein Handy oder Smartphone und 84% der Haushalte sind mit einem PC, Laptop und/oder einem Tablet ausgestattet. Während auf der einen Seite viele Fachmeinungen, die Nutzung der technischen Geräte als harmlos einstuft, wird auf anderer von Wissenschaftlern ein direkter Zusammenhang zwischen dem andauernden „Nachsehen“ auf Handy und Co und der Zunahme der Kurzsichtigkeit gesehen. Auf Basis der Brillenstudie ist diese Befürchtung offensichtlich begründet. Wodurch sonst ist eine Zunahme von über 20% in nur 60 Jahren zu erklären. Hinzu kommen sicherlich auch Aspekte wie Ernährung und Lebensumstände, jedoch wird auch hier in der klassischen Schulmedizin oftmals kein Zusammenhang mit dem Auge gesehen, obgleich doch alle anderen Organe zusammenhängen.

Durch Übungen die Augen auch ohne Bildschirmbrille entlasten

Auch ohne eine nachgewiesene Störung der Augen und entsprechend ohne eine Bildschirmbrille gibt es verschiedene Maßnahmen zur Entspannung der Augenmuskulatur. Regelmäßiges und bewusstes Zwinkern hilft, die Augen feucht zu halten. Ab und an sollte man den Blick in die Ferne schweifen lassen; ein Blick aus dem Fenster genügt hier meist. Danach sofort ein Objekt vor die Augen halten und genau betrachten und den Vorgang nochmal wiederholen. Das trainiert die Elastizität des Augenmuskels. Generell gilt außerdem: „besser Brille als Kontaktlinken.“ Zwischen der Linse und dem Auge liegt ein Tränenfilm, der bei langer Arbeit ohne zu blinzeln schnell austrocknet. Die Kontaktlinse wird nun nicht mehr so gut gehalten und entsprechend als Fremdkörper betrachtet.

Bei stundenlanger Computerarbeit und auch bei vorhersehbarem Stress also lieber zur Brille greifen. Wer jetzt noch eine Bildschirmbrille hat, der kann nichts falschen machen!