Wasserdichte Handys: Was bedeuten IP-Schutzklassen?

Die neuen Smartphones kommen immer häufiger mit IP65-, IP67- oder IP68-Zertifizierungen auf den Markt. Diese IP-Schutzklassen stehen für besonders staub- oder wassergeschützte Handys. Was genau die einzelnen Kategorien bedeuten, was sie versprechen und was sie bieten, erklären wir in diesem Praxistipp.

IP Schutzklassen zeigen an, wie wasserresistent das Handy ist - Photo via istockphoto.de
IP Schutzklassen zeigen an, wie wasserresistent das Handy ist – Photo via istockphoto.de

Unter der Dusche ans Telefon gehen, in der Badewanne liegend die Nachrichten auf dem Smartphone abrufen? Vor kurzer Zeit waren das noch wahnwitzige Vorstellungen. Wasserdichte Handys fand man da nur im Outdoor-Segment. Und die Geräte waren unhandlich, schwer und keine schönen Begleiter im Alltag. Das ästhetische Bewusstsein spielt aber auch bei Smartphones eine wichtige Rolle. Apple, Samsung und LG setzen nicht nur auf Funktionalität, sondern auch auf ein schönes Design. Deshalb verbinden die Premium-Hersteller beide Dimensionen und stellen wasserdichte bzw. wasserresistente Smartphones her.

IP- Schutzklassen: Der Unterschied zwischen wasserresistenten und wasserdichten Handys

Die IP-Zertifizierung, bzw. die IP-Schutzklassen, die wir aktuell häufig bei wasserfesten, wasserresistenten oder wasserabweisenden Smartphones finden, klingt kryptisch, ist aber leicht zu entschlüsseln. Das International Protection Mark (kurz IP) wird von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (kurz IEC) vergeben. Es bedeutet, dass das vorliegende elektrische Gerät gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Flüssigkeiten geschützt ist.

Wie weit der Schutz genau geht, hängt von den zwei nachfolgenden Ziffern ab. Die erste Ziffer bezeichnet inwieweit das Handy vor dem Eindringen von festen Fremdkörpern, wie Sand oder Staub geschützt ist. Die zweite Ziffer beschreibt den Schutz vor dem Eindringen von Flüssigkeiten.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Beispiele für IP-Schutzklassen: wie sicher sind diese wasserdichten Handys wirklich?

  • IP58 (Bsp. Sony Xperia Z2) – geschützt gegen Staub in geringen, nicht schädigender Menge und gegen dauerhaftes Untertauchen
  • IP65 (Bsp. Sony Xperia M4) – Vollkommener Schutz gegen Staub und vor Strahlwasser sicher
  • IP67 (Bsp. iPhone 7) – vollkommener Schutz gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen möglich
  • IP68 (Bsp. Samsung Galaxy S7) – vollkommener Schutz gegen Staub und dauerhaftes Untertauchen

Wenn du nach einem wasserdichten Handy suchst, solltest du also nach einer IP67- oder IP68- Zertifizierung Ausschau halten. Die Aufschlüsselung der IP-Zertifizierung lässt allerdings noch einige Fragen offen. Was bedeutet beispielsweise „Staub in schädigender Menge“ und wie lange ist „zeitweiliges Untertauchen“? Im Klartext bedeutet das, ein Handy mit IP5x-Zertifizierung, ist vor dem Eindringen von Staub geschützt, der die Funktionalität beeinträchtigen könnte. Etwas Schmutz kommt, im Gegensatz zu IP6x-zertifizierten Handys, allerdings trotzdem in das Gerät. Bezüglich der Wasserfestigkeit werden Handys die einen 30-minütigen Tauchgang in 1m Tiefe überstehen mit IPx7 bezeichnet. Ein dauerhaft wasserdichtes Handy mit IPx8 Zertifizierung muss einen deutlich längeren Tauchgang in mindestens einem Meter Tiefe (wie tief genau darf der Produzent entscheiden, muss dies allerdings an den Kunden kommunizieren) überstehen. Wenn du Besitzer eines Sony Xperia M4s bist oder eines anderen IPx5 Smartphones, kannst du dich über ein kurzes Telefonat im Regen freuen. Ein wasserdichtes Handy hältst du jedoch nicht in den Händen.

Es ist ein erfreulicher Trend für die Zukunft, dass auch große Smartphone-Hersteller ihre Handys robuster entwickeln. Und so eine Schnittstelle zwischen tollem Design und Alltagstauglichkeit schaffen. Doch auch diese Handys können nicht jeden Sturz sicher überstehen und geraten häufiger in das Visier von Dieben. Darum raten wir zu unserer Handyversicherung mit dem Rundum-Schutz.

 

Übrigens ist die IP-Schutzklasse vielleicht Schuld daran, dass das Samsung Galaxy Note 7 gerne in Flammen aufgeht.